AUSBILDUNGSMODULE

Modul 1 – Rhythmus und Körper

Alle rhythmischen Strukturen in der Musik entwickelten sich über Jahrtausende aus unseren Bewegungsmustern. Zusammen mit der Stimme lassen sich die Klänge des Körpers von Stampfen und Klatschen bis hin zu Beatboxing mittels Pulsation, Beat/Offbeat, Doubletime Offbeat, binärer und ternärer Zeiteinteilung und Bodypercussion in Gruppen wunderbar darstellen.

Ausbildungsziel: Analyse von Grundbausteinen des musikalischen Rhythmus, rhythmische Körpererfahrung, Kennenlernen der Körperklänge, rhythmischer und klanglicher Einsatz von Bodypercussion, Aufteilung von Rhythmen in der Gruppe, Konzeption eines Spielstückes. (ca. 13,5 UStd.)

Modul 2 – Instrumentenkunde und Grundlagen der Spieltechnik

Bei der Vielzahl an der in der Fortbildung verwendeten Instrumente ist es wichtig, einen fundierten Überblick über die gebräuchlichsten Trommeln und Percussioninstrumente zu haben. Themen dieses Moduls sind Geschichte und Evolution ethnischer Membranophone und Idiophone, Klangentstehung, Klanggestaltung und Basis-Spieltechnik an verschiedenen Handtrommeln und Small-Percussioninstrumenten aus unterschiedlichen Kulturkreisen.

Ausbildungsziel: Musikwissenschaftlich fundierte Instrumentenkunde, Klangentstehung, emotionale Wirkung verschiedener Klänge, elementare Spieltechnik an ethnischen Musikinstrumenten. (ca. 13,5 UStd.).

Modul 3 –  Schamanisch/indianisches und elementares afrikanisches Trommeln

Das Pulsationstrommeln ist eine weltweit praktizierte, archaische Art des Trommelns. Die Wirkung dieser alten Trommeltechnik ist zentrierend und erdend. Im Gegensatz dazu leben afrikanische Rhythmen von der Vielschichtigkeit der Pattern, die gleichzeitig gespielt werden. In diesem Modul werden die Grundlagen des Zusammenspiels in der Gruppe und die Funktion der einzelnen Instrumente vermittelt.

Ausbildungsziel: Grundlagen der Rhythmusgestaltung, Wirkung des Pulsationstrommelns, das Zusammenspiel von Pattern als Grundelement afrikanischer und südamerikanischer Rhythmen, Einsatz verschiedener Begleitinstrumente wie Glocken, Hölzer und Rasseln (ca. 13,5 UStd.).

Modul 4 – Cajon – Spieltechnik und Rhythmen

Das Cajon ist ein faszinierendes Instrument. Man setzt sich drauf und schon geht’s los. Mit kaum einem anderen Instrument kann man die grundlegenden Elemente von Rhythmus (Tempo, Timing, Melodie und Dynamik) so gut darstellen. Darüber hinaus ist dieses wunderbare Instrument nicht repräsentativ für eine bestimmte regionale Musikkultur, das Cajon ist überall einsetzbar, wo es um eine rhythmische Struktur geht.

Ausbildungsziel: Kennenlernen von Geschichte des Cajons. Begleiten einfacher Musikstücke. Das Cajon im Gruppenunterricht und im Zusammenspiel mit anderen Rhythmusinstrumenten (ca. 13,5 UStd.)

Modul 5 – Brasilianische Percussion

Die Samba ist einer der wenigen ethnischen herzschlagbasierten Musikstile. Da Samba gern in sehr großen Baterias getrommelt wird, ist diese Musikkultur bestens für den Gruppenunterricht geeignet. Da hier oft genug in mobilen Ensembles musiziert wird, sind viele Instrumente klein und trotzdem laut, sie sind leicht transportierbar und damit für den mobilen Einsatz prädestiniert.

Ausbildungsziel: Kennenlernen der Geschichte und Entwicklung brasilianischer Percussionstile, Spieltechnik an verschiedenen brasilianischen Trommeln wie Surdo, Tamborim, Repinique, Caixa, Timba u.a. sowie an Agogo – Bell und Chocalho. Zusammensetzung von Baterias in Samba Batucada und Samba Reggae und der Aufbau von Arrangements. Zusammenspiel im Ensemble mit choreografischen Aspekten (ca. 13,5 UStd.).

Modul 6 – Westafrikanische Percussion – Malinke-Stil

Die Trommelmusik der Malinke ist lebendige, gelebte Tradition.  Zu jedem gesellschaftlichen Ereignis gibt es unterschiedliche Rhythmen und Lieder. In diesem Modul spielen wir verschiedene Rhythmen der Malinke mit Djemben und den typischen Basstrommeln Kenkeni, Sangban und Dunumba. Dabei werden wir uns auch mit den gebräuchlichsten Signalen und dem Echauffement beschäftigen.

Ausbildungsziel: Unterscheidung westafrikanischer Trommelstile, Intensivierung der Spieltechnik an typischen Trommeln der Malinke, Rhythmen der Malinke, Blocage und Echauffement, Spiel im Ensemble (ca. 13,5 UStd.).

Modul 7 – Orientalische Percussion

Orientalische Rhythmen besitzen einen ganz eigenen Zauber. Die Naqarats (Schlagfolgen) der traditionellen Tanzmusik sind nicht schwierig zu lernen. Das Ausschmücken und Umspielen dieser Naqarats erfordert mehr Übung. Neben der Spieltechnik an Darbukas, Rahmentrommeln, Zil, Qraqebs und Davul begleiten wir auch verschiedene Lieder im Ensemble.

Ausbildungsziel: Geschichtlicher Überblick, Erlernen der Spieltechnik an typischen orientalischen Trommeln und Begleitinstrumenten, Kennenlernen verschiedener typischer Rhythmusmuster, Ensemblespiel (ca. 13,5 UStd.).

Modul 8 – Kubanische und Karibische Percussion

Kuba ist ein Schmelztiegel musikalischer Weltgeschichte. In der Musik dieser karibischen Insel findet man Elemente aus dem Flamenco, aus vielen afrikanischen Kulturen, sogar aus arabischen und indischen Sing- und Tanzstilen.
In diesem Modul wird der geschichtliche Überblick über verschiedene kubanische und karibische Stile erklärt. Erarbeitet werden die Spieltechnik an Congas, Bongos sowie typischer kubanischer Percussioninstrumente wie Clave, Cowbells, Güiro, Maracas und Chékere. Es geht um die Spielweise und den Einsatz von grundlegenden kubanischen Rhythmen wie Tumbao und Martillo als Hauptrhythmen an Congas und Bongos und um das Ensemblespiel mit verschiedenen kubanischen und karibischen Rhythmen.

Ausbildungsziel: Geschichtlicher Hintergrund, Erlernen der Spieltechnik an landestypischen Trommeln und Percussioninstrumenten, Funktion der Clave,  Spiel im Ensemble (ca. 13,5 UStd.).

Modul 9 – Material Percussion, Garbage Music

Wie klingt eine Regentonne oder ein Abwasserrohr? Was muss man beachten, wenn man  Besen verwenden möchte? Weshalb kann man bestimmte Eimer besser bespielen als andere? Welches rhythmische Geheimnis verbergen Mülltonnen? Warum eignet sich Omas Waschbrett besonders gut als Klangobjekt? Und was ist eigentlich ein Schlappophon?

Diese und viele andere Fragen werden im Seminar spielend beantwortet. Ausgehend von traditioneller Percussionmusik übertragen wir die Originalstimmen auf unterschiedlichste Gegenstände und Schrottteile, wie man sie auch im Alltag in jedem Haushalt in Keller, Küche und Garage findet.

Ausbildungsziel: Geschichtlicher Hintergrund der Material Percussion, systematische Einteilung der Klangobjekte, Möglichkeiten der Klanggestaltung, Einsatz im Ensemble (ca. 13,5 UStd.).

Modul 10 – Faszination Instrumentenbau

Instrumente selbst zu bauen macht viel Spaß. In diesem Modul kann sich jeder ein professionelles Instrument oder eine Menge Kleininstrumente bauen. Bei dem Seminar erfährt man außerdem viel Wissenswertes über Klangentstehung, Materialien, Oberflächenbehandlung, Werkzeuge und Klanggestaltung.

Wahlweise kann gebaut werden: Cajon, Gomba (Standfußtrommel), indianische Trommel, Basstrommel (Dunumba, Sangban oder Kenkeni),  Rahmentrommel (verschiedene Größen und Bespannung), großes Klangröhrenspiel (C- oder F-Pentatonik) oder Märchenleier. Möglich ist auch der Bau von Elementaren Klangerzeugern und Naturinstrumenten (Röhrentrommel mit Naturfellen, Donnertrommel, Holzblocktrommel, Gefäßrasseln, Schellenstab, Reco Reco, pentatonisch gestimmtes Klangspiel mit Aluminiumröhren, Einzelklangmodule mit Aluminiumröhren, Saitenspiel, Schwirrbogen sowie verschiedene Effekt- und Tierlautinstrumente (Zwitschervogel, Schrei der Wildnis, Waldteufel, Gackerhuhn, Kazoo…).

Ausbildungsziel: Selbstbau von elementaren Klangerzeugern oder großen Instrumenten, Physik der Klangentstehung, Werkzeugkunde, Materialkunde (ca. 15,5 Ustd.).

Modul 11 – Stomp-Percussion, Spielstücke und Rhythmusspiele

„Stomp“ ist eine aberwitzige Show, in der Alltagsgegenstände und Abfallprodukte in musikalische Geschichten verwoben werden. Hier geht es darum, mit kleinsten Mitteln, mit den einfachsten Resonanzträgern wie Besen, Eimern, Stampfstäben, Boomwhackers oder einfach nur dem, was die Küche zu bieten hat, Musik zu machen und Geschichten zu erzählen.

Ausbildungsziel: Theoretischer Hintergrund, Funktion verschiedenen Klangobjekte, thematische Umsetzung einer Spielidee mit Body– und Materialpercussion, Spielstücke im Ensemble, choreografische Darstellungsmöglichkeiten. Der Schwerpunkt liegt auf Spontaneität, Flexibilität und Gruppendynamik (ca. 13,5 UStd.).

Modul 12 – Klangwelten – die Faszination der Klänge

In unserer hektischen, lauten Zeit wird es immer wichtiger, sich mit Möglichkeiten der Stille, Ruhe und Entspannung auseinanderzusetzen. Seit alten Zeiten werden verschiedenste Musikinstrumente wie Klangschalen, Gongs, Monochorde, Klangröhren, Zimbeln, Trommeln und auch die Stimme verwendet, um eine meditative Stimmung zu fördern bzw. herbeiführen. Diese wohltuenden Klänge versetzen uns in einen ruhigen, entspannten Zustand, der hilft, Stress und Hektik des Alltags zu bewältigen und zu innerem Frieden und Einklang zu kommen.

Bei diesem Modul erleben Sie in Theorie und Praxis die faszinierende Welt des Hörens, der Klangfarben, Obertöne, Mantras und Klangbäder und genießen aktiv und passiv die Klänge eines beeindruckenden Instrumentariums mit großen Gongs und vielen außergewöhnlichen Klanginstrumenten. Im Seminar erlernt man auch professionelle Spieltechniken für Klangschalen, Monochorde, Schamanentrommeln und Gongs und den Einsatz von Klanginstrumenten bei Meditationen, Klangreisen und Klangmassagen.

Ausbildungsziel: Herkunft und Geschichte verschiedenster Klanginstrumente, Spieltechnik und Möglichkeit der Klanggestaltung, Gedanken, Anregungen und Übungen zum Thema „Hören“, das Phänomen der Obertöne, aktives Musizieren mit Klanginstrumenten (ca. 13,5 UStd.).

Modul 13 – Drum Circles und Melodic Percussion

Drum Circles machen mit verschiedensten Altersstufen Spaß und bieten einen stressfreien Zugang zu Rhythmus und Musik. Dahinter steht ein Konzept, das einem hilft, Drum Circles sicher und gekonnt anzuleiten. Im zweiten Teil des Moduls setzen wir uns mit dem Einsatz von Melodieinstrumenten wie Steelpan, Caisa, Hapidrum, Balaphon, aber auch Xylophon und Metallophon auseinander und komponieren ein Spielstück mit melodisch/harmonischer Begleitung.

Ausbildungsziel: Konzeption von Drum Circles, Erlernen von Improvisationstechniken unter Einbezug vielfältiger Melodieinstrumente, Spiel von einfachen melodisch/harmonischen Abläufen innerhalb pentatonischer Tonleitern,  einfache Kompositionstechniken (ca. 13,5 UStd.).

Modul 14 – Choreographie und Performance

Oft genug darf die Percussiongruppe einer Einrichtung beim Jahresabschluss oder dem Sommerfest für gute Stimmung sorgen. Aber wie kann so etwas gelingen, wie arrangiert man ein Musikstück für die Bühne, wie gelingt der Höhepunkt, wie beginnt ein Auftritt und wann erarbeitet man die Choreographie eines Bühnenauftritts?

Ausbildungsziel: Arrangieren und Zusammensetzen von Teilen von Musikstücken (Intro, Breaks, Übergänge, Extro), Dramaturgie (Ablauf und Dynamik). Einbezug von choreografischen Elementen, verschiedenen Bewegungsaspekten und optischen Gestaltungsmöglichkeiten für Live – Performances (ca. 13,5 Ustd.).

Intensivwochenende mit Abschluss

An diesem langen Wochenende wiederholen wir die  gesamten Fortbildungsinhalte. Die Teilnehmer können nach Herzenslust üben und ausprobieren. Am Ende erfolgt eine schriftliche Abschlussprüfung (multiple choice).  Daran schließen sich die praktischen Abschlussprüfungen an, die von den Teilnehmern individuell gestaltet werden. Bei der Vorbereitung der praktischen Prüfung kann man die Inhalte aus den verschiedenen Modulen auswählen  (ca. 30 Ustd.).